Garatulation,
liebe Leser, mit dem Kauf diesser Zeitung haben Sie eines der
sichersten Medien aller Zeiten gekauft. Gut, rein inhaltlich
geht es bei uns manchmal brutal zur Sache. Generäle werden abgesägt,
Comedystars stürzen in Quotenlöcher und bei einem Fluglärmstreit
kann es schon mal vorkommen, dass scharfe Geschütze aufgefahren
werden. Dennoch sitzen Sie als User, wie man auf gut neudeutsch
sagt, bei uns auf der sicheren Seite. Das hat auch damit zu
tun, dass wir besonders saugfähiges Umweltschutzpapier verwenden,
so dass, unabhängig von der Zahl kleiner und grosser Katastrophen,
kein Tropfen Blut aus der Zeitung fliesst.
Wie
viel gefährlicher sind da die elektronischen Medien. Nicht nr,
dass sie einen mit furchteinflössenden Bildern oder grässlichem,
als Musik titulierten Lärm in Angst und Schrecken versetzen.
Elektronische Medien haben die Eigenart, dass sie implodieren,
explodieren, kurzum: Sie fliegen einem alle naslang um die Ohren.
Oft
aber ist die Gefahr dort am grössten, wo es eigentlich um Entspannung
geht. Nehmen wir nur mal einen Abend im Theater. Bisher gingen
wir davon aus, dass die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
noch das einzige Risiko birgt. Aber im Theater selbst, abgesehen
davon, dass man sich zu Tode langweilen kann. Ein Vorfall in
einem Theater im Londoner West End belehrt uns eines Besseren.
Nach einer Vorstellung soll der Schauspieler Ian Hart einen
Zuschauer wüst beschimpft haben, weil er, wohl irrtümlich, der
Meinung war, der Mann habe sich während des ganzen Stücks unterhalten.
Nur das Eingreifen der Saalordner, hiess es, habe Schlimmeres
verhindert.
Da sehen Sie, wie gut Sie
es bei uns haben. Sie dürfen während der Lektüre reden, essen,
trinken, rauchen, lieben - wie es Ihnen gefällt. Und wenn doch
mal ein bisschen Blut aus einer Seite tropfen sollte, nehmen
Sie bitte die Zeitung vom Vortag
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