Sie haben feuchte Wände
im Schlafzimmer, und Ihr Vermieter hat noch nichts dagegen unternommen
- wen man mal davon absieht, dass er Ihnen eine Packung Fliesspapier
in den Briefkasten gesteckt hat? Feuchte Wände sind nicht unbedingt
das, was man sich im Schlafzimmer wünscht. Aber feuchte Wände
sind schon mal ein Anfang.
Der Hollywoodstar
und Angelina-Jolie-Galan Brad Pitt hat in seiner Villa einen
Wasserfall samt Pool und gleich dahinter eine Liebesgrotte.
Dies sei, sagte der Schauspieler in einem Interview mit dem
US-Magazin "Parade", "ein grossartiger Platz
für Sex". Ich kenne Herrn Pitt, in Frauenkreisen aals Erfinder
des Waschbradbauchs verehrt, nicht persönlich und weiss folglich
auch nichts über seine soziale Herkunft. Aber vielleicht hat
Herr Pitt aauch mal mit einer feuchten Schlafzimmerwand angefangen,
die dann zu einem Wasserfall ausgewachsen ist.
Brad
Pitt ist übrigens nicht der Erfinder der Liebesgrotte im heimischen
Biotiop. Die hat meines Wissens nach "Playboy"-Gründer
und Häschen-Verehrer Hugh Hefner eingeführt - und zwar in den
70er Jahren des vergangenen Jahrtausends! Da wundert es einen
schon, warum man in gut sortierten Baumärkten nicht schon längst
Wasserfall-Liebesgrotten-Kombinationen zum Selberbasteln für
ein deutsches Normschlafzimmer bekommt.
Nicht
dass Sie mich für pervers halten: Ich persönlich würde mir so
ein Ding niemals in die eigenen vier Wände stellen. Im Grunde
ist es doch erbärmlich, wenn man bedenkt, was für einen Aufwand
man als Hollywoodstar betreiben muss, nur um ein erfülltes Liebesleben
mit Frau Jolie zu haben. Wir Männer mit Benzin im Blut und Wagenschmiere
unter den Fingernägeln kennen da andere Mittel und Wege. Garagentor
auf, tief einatmen, Garagentor wieder zu. Was dann passiert,
darüber legen wir den Bademantel des Schweigens.
Das
Rauschen eines Wasserfalls empfände ich ich als lähmend. Zum
einen würde ich an die Wasserrechnung denken. Zum andern müsste
ich ständig aufs Klo. |