"Wer durch ein
Zwiebelfeld geht, riecht danach", heisst es in einem wunderlichen
arabischen Sprichwort, dessen wahre Bedeutung wir lange nicht
ahnten. Jetzt aber, nachdem uns die ersten Care-Pakete mit Konservenkamelpansen
(siehe Bild), Kameldungkaugummis, Koranfahrschulen und Daimler-Bakschisch
aus Abu Dhabi erreicht haben, verstehen wir den tieferen Sinn.
Die Hoffnung kehrt zurück wie eine schwangere Bauchtänzerin
in einer Halbmondnacht. Oder anders gesagt: Wer viel Moschus
versprüht, erntet noch mehr Ochsen. Und Petrodollar stinken
nicht. Falls Sie aber immer noch kapiert haben, worum es hier
geht, oder auch Panik haben, demnächst mit einem Fes aufzuwachen,
lesen Sie unsere spontane Umfrage mit irgendwelchen Promis -
oder zutzeln Sie weiter an Ihrer bittersüssen Dattel!
Günther
Oettinger: "Als Obermufti dieses Krisen-Emirats kann
ich dem Zetsche zum Grossaktionär nur kratulieren. ReschpektIch
kann hiermit betonän: Der Araper als solcher ischt untzere Perschpektifä.
Fir prauchän Fisionen. Bereits als junger Mann träumte ich von
einer Zukunft als Haremswächter, scheiterte aper peim Aufnahmetescht
an meiner zu hohen Fistelstimmä. Ond des, obfohl ich fliessend
Abudäbhisch sprech. Oder heisst däs Abudabhensisch?

Verona
Pooth: Abd el Farrag? Boah, diese Schlampe. Ach so, Sie
meinten Abu Dhabi. Sorry. Da war mal was mit einem stark behaarten
Osmanen. Der hatte eine riesige Falafel und hat mich damals
im RTL-2-Hamam richtig eingeseift. Aber ob der Dhabi hiess?
Ich habe ohnehin Kopfschmerzen, komme gerade von mneiner Mandelaugenlid-OP
und bin total schlapp. Ein Augapfel rutscht. Alles nervt. Die
Villa ist voller Männer, die nicht mmit mir schlafen wollen.
Ständig wollen sie wissen, ob ich Steuern hinterziehe. Ich weiss
nicht mal, was das ist, so eine Steuer. Fragen Sie doch mal
den Franjo. Da kommt er schon. Hallo Franjo. Ach, hör auf Franjo,
nicht vor den Leuten ... mit den Handschellen, später, ja?
Heribert
Rech: Was? Wo? Ich? Auf jeden Fall ... ich verspreche mir
Ausserordentliches von der Unterstützung aus Arabien. Soeben
habe ich eine Jumbopackung gebrauchter Wattestäbchen aus einer
Maultier-Abdeckerei in Abu Dhabi erhalten, mit denen wir die
Zehennägel unserer Sonderkommissionen auskratzen werden. Wer
weiss, vielleicht hält sich dort Fantomas versteckt.
Oder die DNA des faulen Staatssekretärs. Über die laufenden
Ermittlungen kann ich nix sagen. Das ist alles zu viel für mich.
Eine Panne kann ich definitiv ausschliessen.
Peer
Steinbrück: ICH HASSE EUCH! Vernichten werde ich euch! Liechtensteiner,
Schweizer, Araber: Ich verspreche euch, ich werde eure Oasen
austrocknen, ich werde durch jedes Nadelöhr kriechen,
ich schicke euch in die Wüste, ich will Kalif anstelle des Kalifen,
ich ...
Hartmut Mehdorn: Ich
habe von den Arabern viel gelernt. Wärme. Menschlichkeit. Vertrauen.
In meinem Auslandssemester an der Militär-Uni von Abu Dhabi
belegte ich die Seminare "Despotie" und "Spitzelei".
Mit meinem Freund Achmad ging ich nach den Vorlesungen oft in
die Suks, wo immer etwas geboten war: Wir lachten, tranken Minztee,
schauten zu, wie jemanden die Hände abgehackt wurden.
War'ne schöne Zeit. Von Achmad habe ich nichts mehr gehört.
Vielleicht liegt es daran, dass ich ihn an die Mossad verraten
habe.
Peter Scholl-Latour: Schon
in meinen wegweisenden Kolonialromanen "Orient and Accident",
"Zwischen Euphrat und Bilitis" sowie "Tod in
der Reispfanne" habe ich präzise beschrieben, wie man eine
Wasserpfeife zum Gurgeln bringt und gleichzeitig ein würziges
Couscous aus islamfeindlichen Plattitüden, geschächteten Lischees,
einem Barrel Sesamöl und ein wenig Koriander zubereitet.
Das ist das Rezept, mit dem die Muselmanen ihre Gegner und meine
Birne weichkochen. Davor kann ich nur warnen. Allahu akbar! |