Viel Leid wird in die Welt
gebracht mit den Vorschlägen von elektronischen Rechtschreibehilfen
für Computer. Für ein Interview it Emmanuel Peterfalvi, besser
bekannt als skurriler Reporter Alfons, schlug es mir kürzlich
die Korrektur Emmanuel Pestbefall vor. Fast hätte die Frage
gelautet: "Herr Pestbefall, Sie haben ein ungewöhnliches
Jahr hinter sich. Wie finden Sie die neue Abwechslung?"
Dabei meinte es die Rechtschreibehilfe bestimmt nur gut. Oft
will sie auch zusammenschreiben, was nicht zusammengehört. Vermutlich
ist sie in ihrer innersten Datei ein sehr idealistisches Programm.
Ich
kenne das Gefühl. Man fühlt sich wie in dem Sketch von Loriot,
in dem er als Gast das Bild an der Wand gerade rückt, dabei
aber das Wohnzimmer verwüstet. Die Tat ist gut, nur die Umstände
sind etwas ungünstig. In Fällen wie diese habe ich gelernt,
keine Belohnung zu erwarten. Ich tröste mich einfach mit den
Worten meines seligen Physiklehrers: Das eigentliche Problem
im Leben seien nicht die Frauen, sondern die Synchronisation.
Eigentlich passe alles optimal zusammen, meinte er - nur nicht
zur richtigen Zeit.
Wobei sich das
auch wieder über die Beziehung zu Frauen sagen liesse.
Aber
manchmal ist es auch gut, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen.
Es lindert den Schmerz, das Tor gegen die eigene Fussballmannschaft
nicht gesehen zu haben, weil man gerade unaufmerksam war. Der
Tanzabend, zu dessen Besuch man genötigt wurde, kurzfristig
abgesagt? Welch ein befreiender Moment! Vorbei ist vorbei. Auch
diese Kolumne, liebe Leser, hat ihre Pointe schon längst verpasst.
Die Erkenntnis ist für Sie leider witz- und nutzlos - für mich
aber eine echte Hilfe.
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