Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (25. Januar 2009)
 
Erhebendes

   Bevor Sie, liebe Leser, sich mit einem Tässchen Tee oder einem schweren Rotwein in ihre Lieblingsecke verdrücken, um die schönsten Minuten des Tages mit sich und diesem Artikel zu verbringen, hätte ich ein Anliegen: Bleiben Sie dieses Mal beim Lesen bitte stehen. Tun Sie es nicht für mich. Tun Sie es für George. Nur damit Sie sehen, dass ich von Ihnen nichts verlange, was ich nicht selbst zu tun bereit bin: Ich habe diesen Artikel weitgehend im Stehen geschrieben. Nicht, um Ihnen zu beweisen, dass es noch aufrechte Journalisten in diesem Land gibt. Nein, ich blieb aus Erfurcht stehen. Und aus Respekt. Aus Erfurcht und Respekt vor George.

   George ist ein Jack Russell Terrier. Das heisst, eigentlich war George ein Jack Russell Terrier. Denn George ist nicht mehr. Vor zwei Jahren ist George von uns gegangen, und wenn Sie diesen Absatz zu Ende gelesen haben, dann werden Sie wissen, dass es nur einen Platz geben kann, wo George jetzt ist: Im Hundehimmel. Vor zwei Jahren hat sich der gute George zwei Pitbulls in den Weg gestellt, die mehrere Kinder bedroht hatten. Die Pitbulls sind auf George losgegangen und haben ihn so schwer verletzt, dass er eingeschläfer werden musste. Zwei Jahre nach seiner Heldentat hat George in Neuseeland eine Tapferkeitsmedaille verliehen bekommen, posthum.

   So, jetzt dürfen Sie sich setzen, liebe Leser. Nun verlassen wir den ergreifenden Teil der Handlung. Denn einem geht der Rummel, der um den toten Hund gemacht wird, so langsam auf den Wecker. Georges Herrchen Alan Gay sagt: "Ich hoffe, das ist jetzt die letzte Ehrung, denn George ist tot, und es reicht jetzt langsam." Mann kann den Mann verstehen. Nach Georges Tod erhielt Gay Hunderte von Anrufe von in Tränen aufgelösten Tierfreunden. Er bekam schriftliche Beileidsbekundungen, manche in Gedichtsform. Vielleicht sollte Mister Gay mal darüber nachdenken, sich einen Pitbull anzuschaffen.

 

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