Bevor Sie, liebe Leser,
sich mit einem Tässchen Tee oder einem schweren Rotwein in ihre
Lieblingsecke verdrücken, um die schönsten Minuten des Tages
mit sich und diesem Artikel zu verbringen, hätte ich ein Anliegen:
Bleiben Sie dieses Mal beim Lesen bitte stehen. Tun Sie es nicht
für mich. Tun Sie es für George. Nur damit Sie sehen, dass ich
von Ihnen nichts verlange, was ich nicht selbst zu tun bereit
bin: Ich habe diesen Artikel weitgehend im Stehen geschrieben.
Nicht, um Ihnen zu beweisen, dass es noch aufrechte Journalisten
in diesem Land gibt. Nein, ich blieb aus Erfurcht stehen. Und
aus Respekt. Aus Erfurcht und Respekt vor George.
George
ist ein Jack Russell Terrier. Das heisst, eigentlich war George
ein Jack Russell Terrier. Denn George ist nicht mehr. Vor zwei
Jahren ist George von uns gegangen, und wenn Sie diesen Absatz
zu Ende gelesen haben, dann werden Sie wissen, dass es nur einen
Platz geben kann, wo George jetzt ist: Im Hundehimmel. Vor zwei
Jahren hat sich der gute George zwei Pitbulls in den Weg gestellt,
die mehrere Kinder bedroht hatten. Die Pitbulls sind auf George
losgegangen und haben ihn so schwer verletzt, dass er eingeschläfer
werden musste. Zwei Jahre nach seiner Heldentat hat George in
Neuseeland eine Tapferkeitsmedaille verliehen bekommen, posthum.
So,
jetzt dürfen Sie sich setzen, liebe Leser. Nun verlassen wir
den ergreifenden Teil der Handlung. Denn einem geht der Rummel,
der um den toten Hund gemacht wird, so langsam auf den Wecker.
Georges Herrchen Alan Gay sagt: "Ich hoffe, das ist jetzt
die letzte Ehrung, denn George ist tot, und es reicht jetzt
langsam." Mann kann den Mann verstehen. Nach Georges Tod
erhielt Gay Hunderte von Anrufe von in Tränen aufgelösten Tierfreunden.
Er bekam schriftliche Beileidsbekundungen, manche in Gedichtsform.
Vielleicht sollte Mister Gay mal darüber nachdenken, sich einen
Pitbull anzuschaffen. |