Ich bin 47 Jahre alt und
habe meinem Chef einen Deal vorgeschlagen, bei dem es, wenn
meine Rechnung aufgeht, nur Gewinner gibt. Bei einer Abmachung,
bei der es nur Gewinner gibt, sprechen Konfliktlösungsexperten
gern von einer Win-win-Situation. Das hört sich Chinesisch an,
kommt aber, glaube ich, aus dem Amerikanischen. Oder aus der
Meerschweinchensprache. Die Viecher machen auch immer win-win.
Meine
Win-win-Annahme basiert auf der für mich wichtigsten Nachricht
der Woche. Nein, ich spreche nicht von Schumis Nahtoderlebnis,
von dem der Rennfahrer a.D. jüngst bei Kerner berichtete. Wenn
Berufsraser davon erzählen, wie sie dem Tod von der Schippe
gesprungen sind, beeindruckt mich das wenig. Knapp vorbei ist
auch daneben. Nein, es geht mir um eine Neuigkeit von wirklich
finalem Inhalt. Es geht um die Verschrottungsprämie für Altwagen.
Ich
habe mir Folgendes überlegt: Wenn es so ist, dass man vom Staat
für ein neun Jahre altes Auto 2500 Euro Verschrottungsprämie
kassiert, dann müsste für einen 47 Jahre alten Redakteur doch
auch einiges drin sein. Nach Adam Riese - oder war's Michael
Glos? - geht die Neun etwas mehr als fünfmal in die 47. So gesehen
erscheint mir nach menschlichem Ermessen für einen 47-jährigen
Redakteur eine Verschrottungsprämie von 12 500 Euro
als durchaus realistisch.
Natürlich
kann man einen Staat, der sich so clevere Dinge wie eine Verschrottungsprämie
für fahrbares Alteisen ausdenkt, nicht für dumm verkaufen. Deshalb
kann man jetzt nicht einfach hergehen, 20 alte Möhren kaufen,
sie auf den Schrott bringen, 50 000 Euro einsacken
und sich eine neue E-Klasse bestellen. Die alte Möhre, sagt
der Staat, muss mindestens ein Jahr auf auf seinen Besitzer
angemeldet sein. Da ich bereits an die 20 Jahre für diesen Verlag
tätig bin, dürfte es aber auch in diesem Punkt kein Problem
geben. |