Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (14. Dezember 2008)
 
Das Äffchen im Manne

 

   Frau Petra Hesser, Deutschlandchefin der schwedischen Möbelhauskette Ikea, hat diese Woche in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur aus dem Nähkästchen geplaudert. Möglicherweise kann die Formulierung "aus dem Nähkstchen geplaudert" im Zusammenhang mit einer Frau als Diskriminierung ausgelegt werden. Ist mir aber egal. Was die deutsche Möbelhausstatthalterin in dem Gespräch gesagt hat, ist auch nicht gerade männerfreundlich.

   Frauen, behauptet Hesser, seien die besseren Möbelzusammenbauer. Hesser wörtlich: "Männer gucken nie auf die Anleitung und haben die meisten Probleme beim Aufbauen, weil sie immer denken, dass sie das können." Auch wenn ich mich damit diskriminiert fühle, so steckt in der Behauptung doch ein wahrer Kern. Natürlich sind Männer Bauchtypen - und das ist auch gut so. Nur mal angenommen, ein Mann kommt mal wieder seiner ureigenen Aufgabe nach und beschützt eine Horde Frauen vor angreifenden wilden Tieren. Das Geschrei möchhte ich hören, wenn er in dem Moment anfängt, erst in der Gebrauchsanweisung zu blättern.

   Es wird Sie, liebe Leser, nicht überraschen, dass der Hinweis auf das handwerkliche Können der Frauen von einer Kollegin kam, und zwar via E-Mail. Habe mich für den Tipp bedankt und darauf hingewiesen, dass Frauen sich längst auch im Müllraustragen, beim Schneeschippen und beim Schleppen von Bierkisten vom Auto in den Keller bewährt haben. Könnten sie einparken, würden Männer nur noch als Sexobjekte gebraucht.

   Nicht mal als Liebesdiener, vernahm ich wenig später Widerworte, seien Männer dank moderner Technik mit Batteriebetrieb nötig. Ich habe lange darüber nachgedacht, was mit moderner Technik mit Batteriebetrieb gemeint sein könnte. Dann ging mir ein Licht auf, und ich muss sagen: Nein, meine Damen, nein und nochmal nein! Nie können wir durch batteriebetriebene, Blechbecken zusammenschlagende Äffchen ersetzt werden. Nie!
 

 

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