Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (30. November 2008)
 
Ausnahmezustände

 

   Man wusste diese Woche nicht so recht, wo mehr Ausnahmezustand herrscht: In Bangkok/Thailand oder in Offenburg/Deutschland. Letztlich hat die Welt dann wohl doch mehr nach Offenburg als nach Bangkok geschaut, denn "in der knapp 50 000 Einwohner zählenden Stadt am Oberrhein" wehte "für einen Tag der Hauch von Hollywood", wie ein Korrespodent der Deutschen Presseagentur schrieb. In Hollywood haben sie diese Woche notgedrungen den Laden dicht machen müssen wie weiland beim Autorenstreik, da alle massgeblichen Weltstars zum Betriebsausflug nach in eine knapp 59 000 Einwohner zählende Stadt am Oberrhein aufgebrochen waren.

   Mir war aus beruflichen Gründen nicht vergönnt, die Bambi-Verleihung zu verfolgen, weder am Ort des Geschehens, einer knapp 59 000 Einwohner zählenden Stadt am Oberrhein, noch vor der Glotze. Ich hätte mich eh nur wieder gewundert, warum die ganzen Weltstars und die Mediengrössen aus heimischen Anbau so ergriffen sind, wo es sich doch nur um eine Preisverleihung handelt, sie das güldene Reh also wieder dem Herrn Burda zurückgeben müssen. Verliehen ist nicht geschenkt. Aber irgendwie hätte ich doch gern gesehen, wie der Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel (RTL) einen Bambi für den besten Peter-Kloeppel-Darsteller überreicht bekam.

   Ich habe diese Woche auch etwas Schönes bekommen, einen von meinem Ministerpräsidenten und einem gewissen Herrn Pofalla unterzeichneten Brief. Sie beide, steht in dem Brief, würden sich freuen, dass ich kommende Woche zum Bundesparteitag der CDU komme. Werde Herrn Burda einen Brief schreiben und ihn bitten, die beiden Herren beim nächsten Mal mit einem Bambi zu bedenken. Dann legt sich ein Hauch von Ditzingen und Kleve über die Bambi-Verleihung.
 

 

Zurück