In den USA ist diese Woche
eine gefälschte Ausgabe der "New York Times" aufgetaucht.
Die Autoren haben darin die Welt nicht so beschrieben, wie sie
ist, sondern wie sie sie gern hätten. Sie meldeten: Die Kriege
im Irak und Afghanistan sind beendet, George W. Bush wird des
Hochverrats angeklagt, Aussenministerin Condoleezza Rice hat
sich als Lügnerin geoutet, Das Gefangenenlager in Guantánamo
wird dicht gemacht.
Die Parodie war,
obwohl professionell gemacht, leicht als Fälschung zu erkennen.
Leider ist dies nicht immer so einfach. Manche ernst gemeinten
Meldungen klingen so absurd, dass man ihren Wahrheitsgehalt
anzweifeln kann. Weil wir dieses Problem kennen, haben wir uns
Gedanken gemacht, wie wir Ihnen, liebe Leser, eine Handreichung
geben können, um Original und Fälschung zu unterscheiden.
Wir
überlegten, ob wir es mit Wasserzeichen versuchen oder jedes
Exemplar vom Chefredakteur höchstpersönlich signieren lassen
sollen. Beides erschien uns zu umständlich. Also haben wir diese
Kolumne erfunden. Der Test geht so: Können Sie diese Kolumne
nicht vom Leitartikel unterscheiden, dann hat man Ihnen höchstwahrscheinlich
ein faules Ei untergejubelt.
In der
echten Ausgabe der britischen Tageszeitung "Inepedent"
war diese Woche zu lesen, dass der Komiker und Schauspieler
John Cleese sich für umgerechnet 8000 Euro einer Haarverpflanzung
unterzogen hat. Das ist viel Geld, aber nicht so viel wie die
800 000 Euro Alimente, die Cleese jedes Jahr an seine dritte
Ex-Frau abdrücken muss. Cleese nennt das "das Raubtier
füttern". 800 000 Euro reichen für 100 Haarverpflanzungen.
Was dabei rauskommt, lässt selbst den Yeti vor Neid erblassen.
Machen
Sie nun, liebe Leser, die Gegenprobe und blättern zum Leitartikel
zurrück. Falls dort Haare verpflanzt werden und Yetis vorkommen,
dann könnte das auch ein Indiz für eine Fälschung sein. |