Es geht ja in dieser Ausgabe
um das Thema Bier. Mancher erinnert sich noch an sein erstes
Glas nach dem Krieg, als Kneipen und Coffeeshops eine Ahnung
vom zivilen Leben verströmten. Was gab es schöneres für die
Kinder der Trümmerjahre als einen Frapucchino, tall, mit extra
Erdnusslikör oder ein Buddweiser light! Wir hatten ja nichts!
Erfunden haben das Bier übrigens die Amerikaner, die erstmals
Wasser aus Wasser destillierten, nicht wussten, wohin damit,
und schliesslich in Flaschen abfüllten. Dank dieses schonenden
Verfahrens enthalten die Etiketten vieler US-Biere bis heute
mehr Alkohol als der Inhalt.
Für ein
seriöses Ranking hat unsere Wissenschaftsredaktion zahllose
Biermarken verkostet (siehe Bild). Als Referenz dient uns wie
damals ein Produkt aus den USA, das mit Tertiäraromen vom Haushaltsschwamm
und feuchtem Jeansstoff überzeugt. Prost! Die Australier eifern
dem nach, binden aber die chemisch nachgebildeten Ausdünstungen
der einheimischen Tierwelt in ihr Bier ein. Stinkt tüchtig und
brezelt im Unterleib.

Zurück
nach Europa. Dänemarks Tuborg verfügt dank des Ausbaus in der
Blechdose über spektakuläre Metallnoten. Beisst im Abgang. Jetzt
Heineken. Milliarden Liter im Jahr. Wer trinkt das alles? Wir
jetzt. Runter mit. Nach drei Litern noch Autofahrt bis Holland
möglich. Käsiger Nachgeschmack. Belgien schickt Hunderte Sorten
ins Gefecht. Alle gut zu Fritten, wer Mayonaise reinrührt, hat
auch Schaum. Jetzt tut's langsam weh. Päuschen wäre schön, aber
Redaktionsschluss!
Höhepunkt der alten
Welt: Kronenbourg aus Frankreich. Laien wundern sich über brandiges
Gefühl auf der Zunge. Experten raten zur äusseren Anwendung.
Wer will, kann Austern drin ertränken, wird aber wegen Tierquälerei
belangt. Potzblitz: Redaktion zeigt nach 46 Bier-Proben mächtig
Wirkung. Aber weitermachen ist unabdingbar. San Miguel: Schutzpatron
der Trinker. Spricht oft aus der Steckdose. Nach drei Flaschen
am Strand von Playa del Dings alles egal. Schatten wichtig,
sonst Übelkeit. Finnland! Wer öfters vor der eigenen Haustür
einschläft, freut sich über jeden Stoff. Hautamäki noch einmal,
das zischt! Dazu Tango von finnischem Komposit Unto Monotonen,
brutal traurig. Motto: Schöntrinken, wenn's draussen grau wird.
Marke vergessen. Auch egal.
Und jetzt
Deutschland. Löwenbräu auf der Wiesn. Mass für Mass - ja, der
Goethe weiss Bescheid. Krachledernes Gefühl im vorderen Hirnlappen.
Und bei uns? Aha, Dinkelacker. Dinkelacker? Lustig. Müssen jetzt
auch dinkeln. Dann heim. |