Ich persönlich würde mir
das Männermagazin "Men's Health" nie kaufen. Schon
deshalb nicht, weil ich fürchten müsste, mich am Kiosk zu blamieren.
Mit dem Schreiben haut es ja noch einigermassen hin, aber mit
der Aussprache hapert's. Nicht genug, dass meine Zunge mit einem
britischen th, sprich Ti-eitsch, an sich schon Probleme hat.
Im Wort davor auch noch ein apostrophiertes s - das läuft auf
"Mäns Häls" hinaus.
Wollte
ich so ein Heft käuflich erwerben, müsste ich es machen wie
früher, als man von Mama zum Metzger geschickt wurde: "Einmal
bitte das da." Dass ich dennoch im Besitz der Septemberausgabe
bin, habe ich einer Frau zu verdanken. Frauen, das wissen wir
alle, sind fremdsprachenbegabter als Männer und deshalb vermutlich
diejenigen, die meistens die "Men's Health"-Hefte
kaufen.
Beim Durchblättern fiel mir
auf, dass es gar nicht so einfach ist, die Anzeigen von den
Artikeln zu unterscheiden, und dass der Sinn des Lebens in Markenklamotten,
Sex udn Essen besteht. Weil der beste Liebhaber auch beim besten
Willen nicht alle Kalorien verbrennen kann, muss er zwischendurch
auch noch Workouts machen. Erst war ich irritiert, dann habe
ich im Duden nachgeschaut und erfahren, dass Workout die neudeutsche
Übersetzung für den Terminus Fitnesstraining ist. Wenn ich es
richtig verstanden habe, dann muss ein normaler Worktätiger
so viel workouten, dass er, um in Form zu bleiben, seinen Job
an den Nagel hängen kann.
Besonders
beeindruckt hat mich das Workout mit Olympia-Star Fabian Hambüchen.
Die Übungen sind problemlos zu bewältigen, insofern man zwei
kräftige Kumpel hat, die einen dabei festhalten. Packt man das
Workout ohne fremde Hilfe, bin ich überzeugt davon, dass man
nach 14 Tagen ausschaut wie der Turner Hambüchen himself. Starke
Arme, breite Schultern - und auf 1,63 Meter geschrumpft. |