Unser Gesundheitswesen kränkelt.
In viel zu vielen Krankenhäusern mit viel zu vielen Apparaten
tummeln sich viel zu viele Patienten, die sich viel zu viele
Sorgen machen um ihre viel zu labile Gesundheit machen.
So
schlimm ist die Lage, dass jetzt einzelne Leistungen aus dem
Katalog der Kassen gestrichen werden sollen. Aber, liebe Leser,
Hand aufs Glasauge: Ist es wirklich so schlimm, eine Nierentransplantation
in der heimischen Badewanne ddurchzuführen? Ersetzt der Schwingschleifer
in der Werkstatt nicht den teuren Hornhautlaser? Wieso nicht
mal mit der Motorsäge Hand ans Bein legen oder sich während
der "Tagesschau" im Ohrensessel die Nase korrigieren?
Mit etwas mehr Härte gegen sich selbst gelingen auch mit dem
Brotmesser butterweiche Schnitte. Die Axt im Haus erspart den
Gefässchirurgen!
Dass nicht jedes Hämatom
gleich den Einsatz des Chefarztes erfordert, zeigt ein Blick
auf einen Sportplatz im US-Staat Utah. Dort hat sich Ryan McGeeney
ohne fremdes Zutun einen Speer selbst aus dem Fleisch entfernt.
Ein Schüler hatte dem Fotografen das Geschoss bei einem missglückten
Wurf in die Wade gebohrt. Ob der Journalist die Rasenfläche
trotz des eindeutigen Warnhinweises "Fläche gespeert"
betrat, ist ungewiss. Auch ob der Schüler dem Zeitungsmann demonstrieren
wollte, was er unter treffender Berichtserstattung versteht,
wird im Dunkeln bleiben.
Eigentlich
hat McGeeney sowieso nur das gemacht, was in Sportlerkreisen
längst üblich ist. Bodybuilder und Radprofis sind seit Jahrzehnten
leuchtende Vorbilder der gelebten Kostenreduktion im Gesundheitswesen.
Als echte Allrounder mischen, vertreiben und verschreiben sich
Erstere Pillen aller Art selbst. Letztere quetschen sich Plasmabeutel
ins Herz-Kreislauf-System. Total schmerzfrei, die Jungs. Kann
das so verkehrt sein? Ich meine: Nein. Für Zauderer verweise
ich noch mal auf Ryan McGeeney: "Es tat eigentlich gar
nicht so weh", sagte er nach dem Eingriff. Na also, geht
doch! |