Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (27. April 2008)
 
Nahrung fürs Hirn
 

   Weiss eigentlich jemand, warum die besten Studien immer aus England kommen? Ist ja wurscht, auf jeden Fall haben Forscher der Universität Birmingham herausgefunden, wie man dem Hungergefühl zu Leibe rückt. Einfach ans letzte Essen denken. Ich bin davon überzeugt, dass die Methode funktioniert, nicht nur bei englischer Kost.

   Je detaillierte die Erinnerung sei, desto satter würden Geist und Körper. Kann ich nur bestätigen. Ohne jetzt Namen nennen zu wollen, mir würden spontan mindestens zehn studentische Hobbyköche einfallen - selbst wenn ich jetzt Jahrzehnte später, an deren Kochkunst denke, kommt's mir noch hoch. Ich hab' das jetzt übrigens nicht erwähnt, weil ich beiläufig rauslassen wollte, dass  ich mal eine Universität von innen gesehen habe. Ich bin Studienabbrecher, was allerdings nichts mit der Kochkunst der Kommilitonen zu tun hat. Eher mit der Mensaküche.

   Doch zurück zur Studie. Da sehen Sie mal, liebe Esser, Wie die Diät-Literatur in die Irre führt. Will uns seit Urzeiten weismachen, dass man bei Hunger einfach an was anderes denken soll, etwa an ein Fussballspiel. Wie aber soll dir bei einem Fussballspiel der Appetit vergehen, wenn dir im Geist der Duft der Stationwurst in die Nase steigt. Genauso dämlich ist es, das Hirn mit einer Blumenwiese zu füttern. Keine Blumenwiese ohne Löwenzahn, aus dem man wunderbaren Salat machen kann, welcher ausgezeichnet zu einem saftigen Schweinenackensteak passt.

   Der Zusammenhang zwischen Geist und Gehirn ist allerdings noch viel komplizierter, als die britische Studie erahnen lässt. Ich hatte mal eine Kollegin, die war der Meinung, dass man von zehn Gramm Schokolade vier Kilo zunimmt. Ob Sie es glauben oder nicht, es hat funktioniert. Die Frau wäre fett wie ein Fass geworden, wenn sie nicht jeden Abend Gehirnjogging getrieben hätte.

   Sie entschuldigen mich bitte, liebe Mitesser. Jetzt haben wir soviel übers Essen geredet. Ich muss dringend mal wohin.
 

 

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