Wir wissen nicht, wie weit
Ihre leserischen Fähigkeiten gehen. Aber wir schätzen mal, dass
Sie zum Lesen dieses Textes anderthalb Minuten benötigen werden.
Das wäre doppelt so lang wie der Autor dieser Zeilen zum Schreiben
gebraucht hat. Wie das? Nun, das hängt damit zusammen, dass
es in diesem Text - die feinsinnige Überschrift mag schon ein
Hinweis darauf sein - um Sex geht. Texte über Sex, so lautet
die Faustregel des modernen Journalismus, schreiben sich gewissermassen
von selbst.
Nach dieser etwas ausladenden,
aber der Sache angemessenen Einführung stossen wir zum Kern
unserer Nachricht der Woche vor: Eine Umfrage unter amerikanischen
Sexualtherapeuten hat ergeben, dass die Dauer des idealen Liebesakts
zwischen 3 und 13 Minuten beträgt. Der Zeitraum umfasst den
reinen Koitus, Vorspiel und Zigarette danach fallen aus dem
Zeitfenster heraus.
Nun mögen Sie sich
zu Recht fragen, was Sie mit dieser Information anfangen sollen.
Heisst das, wenn das Ende der Fahnenstange bei 13 Minuten erreicht
ist, dass das Kriterium Ausdauer überschätzt wird? Andererseits,
bedenken wir, dass man laut Stoiber mit dem Transrapid in zehn
Minuten vom Münchener Hauptbahnhof zum Flughafen gekommen wäre,
dann sind 13 Minuten ein Marathon. Verstehen Sie die Nachricht
als Anregung. Und gehen Sie um Gottes Willen nicht mit der Stopuhr
ins Bett.
Dass wir uns bei der Bebilderung
diese Beitrags für eine Eieruhr entschieden haben, ist keine
Anzüglichkeit, sondern geschah aus ästhetischen Erwägungen.
Hätten wir eine gehabt - eine Standuhr wäre auch gegangen. |