Im Zuge der auflodernden
Bildungsdebatte in Deutschland geriet eine wichtige Nachricht
etwas in den Hintergrund: Die Zeitschrift "Men's Health"
(Männergesundheit) ermittelte in einer Umfrage zum Welt-Aidstag,
dass jeder fünfte Deutsche "Gnocchi"
(siehe Bild), die italienischen Kartoffelklösse, für eine gefährliche
Geschlechtskrankheit hält.
Sicherlich
lösen Gnocchi, die schlecht gekühlt aufbewahrt werden, viele
Krankheiten aus. Unsere Gesundheitsredaktion stellt jedoch fest,
dass diese Krankheiten nur durch Inkorporation und nicht
durch Küssen oder Streicheln übertragen werden. Dennoch
muss gewarnt werden: Wer nach Italien fährt und sich ungeschützt
jedem dahergelaufenen Pappardello an den Hals wirft,
steckt sich schmimmstenfalls nicht nur mit Gnocchi, sondern
auch mit bösartigen Fettucini oder Frittate di carciofi
an. Abduschen oder gar Abruzzen nützt in diesem
Fall nichts mehr. Damit nicht genug: Viele ahnungslosen Touristen
gehen bei der Arztsuche einem der berüchtigten Conchiglione
in die Farfalle, also einem Scharlatan, der an einer
italienischen Uni gerade mal zwei Semester gesundes Kochen studiert
hat.

Viele
Deutsche vermeiden mittlerweise aus Angst vor Gnocchi
oder anderen gedünsteten Krankheiten Reisen ins Ausland.
Sie haben Angst, in Moskau von Pelmeni ausgeraubt oder
in Palermo Opfer einer Omerta a la Milanese, also einer
Schiesserei rivalisierender Piselli zu werden. In Thailand
verwechseln sie womöglich Tom Jeud Winden Muh mit Khanom
Bang Nah Muh und sind, ehe sie sich versehen, auf dem Polizeirevier,
wo sie von einem Giuw Grob ziemlich grob verhört werden.
In Frankreichs Vorstädten brennen die Madeleines, die
beliebten nostalgischen Buchläden, dort geht man statt mit dem
Baguette neuerdings mit dem Bajonett aufeinander
los.
Gegen diese Bedrohungen hilft
nur Bildung. Wer Fusilli von Fussbällen unterscheiden
kann, weiss auch: Gegen Gnocchi oder österreichischen
Nockerln hilft nur ein Kondom. Sonst droht das gleiche
Schicksal, das viele Billigtouristen in Thailand heimsucht:
Pak Tioad, der schnelle Tod - meistens frittiert mit
Erdnusssauce. |