Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (25. November 2007)
  

   Um die Brücken im Land, habe ich diese Woche in meiner Zeitung gelesen, steht es schlecht. Ich kann das nur unterstreichen: Meine ist diese Woche herausgefallen. Von jetzt auf nachher und ohne, dass ich sie strapaziert hätte - wenn man davon absieht, dass ich ich versucht habe, mit den Zähnen Nüsse zu knacken. Ist schliesslich bald Weihnachten. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in der Gebrauchsanleitung was von "Nüsse knacken verboten" stand. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, für das Ding eine Gebrauchsanleitung bekommen zu haben. Und das bei dem Preis!

   "Da kommen wir um eine neue Brücke nicht herum", hat mein Zahnarzt gesagt. Den vertraulichen Ton habe ich mir verbeten. Der Typ darf "ir" sagen, wenn er sich die Kosten mit meiner Krankenkasse teilt. In dem Fall würde ich ihm sogar erlauben, von "unserer" Krankenkasse zu sprechen.

   Nachdem ich also die Besitzverhältnisse in Bezug auf meine Brücke geklärt hatte, wollte ich wissen, ob es denn tatsächlich eine Brücke sein müsse. Ob's nicht auch eine Umgehungsstrasse tue? Die Antwort verkneife ich mir. Nur so viel: Mein Zahnarzt hat noch weniger Humor, als ich plombierte Zähne. Der verzog auch keine Miene, als ich mit der Bemerkung "Plombieren geht über Studieren" die sterile Stimmung am Bohrloch heben wollte.

   Auf jeden Fall müssen wir alles daran setzen, dass die Brücken in unserem Land schnellsten in Ordnung kommen. Spätestens kommende Woche, wenn der Zugverkehr in Deutschland komplett zum Erliegen kommt, werden wir sie brauchen. Glauben Sie nicht, die Bahn und die Eisenbahner seien sich bei ihren Geheimgesprächen nähergekommen. Was heisst das schon, beide Seiten könnten sich eine Gehaltserhöhung im zweistelligen Prozentbereich vorstellen. Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich erfahren, dass die Lokführer von zwei Stellen vor ausgehen, die Bahn von zwei Stellen nach dem Komma. Aber darüber, mein lieber Zahnarzt, können wir wohl ebenfalls nicht lachen.
 

 

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