Boris Becker (siehe
Bild), der mit seiner Frisur Tennisgeschichte schrieb, hat jetzt
der Rückbesinnung auf die klassische Werte der Familie und der
Verantwortung für das Allgemeine neuen Schub verliehen. In seinem
neuen Buch sind tiefe Weisheit, innere Ruhe, Liebe zum Menschen
mit all seinen Tugenden und Schwächen so tief verborgen, dass
sie kein Leser mehr entdeckt.
Die
Kritik überschlägt sich: "Kein Buch über die dunkle
Zeit nach Wimbledon hat mich so berührt. (...) Zum ersten Mal
erfährt man Details über die Vertreibung aus der Münchener Villa
(...) Von den Nachgeborenen kann sich niemand vorstellen, unter
welchen Bedingungen Becker seine Patchworkfamilie zusammenhalten
musste (...) Beklemmend: Die Flucht mit Lufthansa und Air France
von Europa nach Florida, über London nach München, auf den Malediven
und Trinidad-Tobago, nicht wissend, was der nächste Tag bringen
würde."
Unsere Literaturredaktion
ergaunerte auf abenteuerliche Weise das Ur-Manuskript des
Buchs, das seinen rigiden Moralismus der späteren überarbeiteten
Version voraus ist. Hier einige exclusive Auszüge:

"(...)
Die Prügelstrafe für Kinder ist für mich ein Reptil (durchgestrichen)
Relikt aus der Vergangenheit. Meine Söhne habe ich nur verprügelt,
wenn sie an meiner Frisur zupften, während ich fotografiert
wurde.
Für Kinder ist es eine schwierige
Situation, wenn ständig Frauen im Haus ein und aus gehen. Trotzdem
achte ich darauf, dass sie zumindestens die Vornamen meiner
Partnerinnen kennen.
Kinder soll man
nicht zu sehr verwöhnen. Wenn sie eine teure Uhr sehen und das
Ding nicht mehr als 45 000 Euro kostet - meinetwegen. Sonst
müssen sie halt ein, zwei Tage warten.
Beim
Essen lege ich Wert darauf, dass ich es nicht selbst zubereiten
muss. Viele Eltern speisen ihre Kinder mit Wurstsalat und Pizza
ab. Ich würde nie ein Pausenbrot schmieren, das keine Ballastmetalle
oder Vollkornbären enthält.
Ich pendle
beim Einkaufen oft zwischen vier, fünf Metropolen. Freunde fragen
mich: Wie erkennst du deine Kinder überhaupt? Nun, von vielen
weiss ich ja nichts. Und die anderen erkenne ich an den monatlichen
Überweisungen.
Lange war ich auf der
Flucht vor mir selbst. Kinder erschraken vor meinem Tennisarm.
Allmählich fanden sie Zutrauen zu meinem Geld. Das war der Moment,
an dem anfing, selbst Kinder zu zeugen. Wäre das nicht ein lohnendes
Ehrenamt für viele, die orientierungslos in ihren Wohnungen
herumsitzen? Ist da nicht die Politik gefordert? (...)" |