Es war rein gar nichts los - in dieser Woche. Wirklich und wahrhaftig.
Die Woche war ein einziger nachrichtlicher Brückentag. Die Nachbarin im
Urlaub. Der Klimawandel - völlig verregnet und jetzt in Gefahr, seinen Ruf
zu verlieren, für kollektives schlechtes Gewissen zu sorgen. Deutschlands
Bundeskanzlerin sprachlos zwischen Sarkozy und Putin. Deutschland sucht
den Superstar - vorbei und vergessen! Germany's Next Topmodel - dümpelt so
über den Laufsteg. Deutschland im Contest. Roger Cicero - na wer war das
noch?
Paul Wolfowitz verlässt die Bank. Das hat eine gestandene Woche
gedauert. Wie, Sie kennen Paul Wolfowitz nicht? Das ist der mit den
grossen Ohren, der seiner Freundin ein klein wenig beim Bewährungsaufstieg
in der Hierarchie der Weltbank geholfen hat. Bei der Gelegenheit sei daran
erinnert: Die junge, attraktive Mannheimer CDU-Stadträtin (wie war noch
der Name?) verzichtet auf den frühen Bewährungsaufstieg und wird doch
nicht persönliche Referentin von Ministerpräsident Günther Oettinger.
Schade eigentlich, aber sie wird nicht das einzige gut aussehende
weibliche CDU-Mitglied weit unter 30 sein.
Herr Paul Wolfowitz war übrigens ein strategischer Vorbereiter des
Irak-Krieges, der seine Schlacht in der Weltbank fortgesetzt hat, indem er
USA-freundliche Diktatoren in Entwicklungsländern grosszügig mit Krediten
bedient hat. Kritiker wurden von ihm dagegen bargeldlos in die Wüste
geschickt. Aber das war ja nicht die Nachricht in dieser Woche.
Obwohl es, wie schon erwähnt, an Nachrichten fehlte in dieser Woche,
schienen die Kollegen vom Sport irgendwie ein wenig hippelig zu sein. Ihre
Präsenz jedenfalls war während der gesamten Woche erstaunlich hoch.
Ständig versammelten sie sich zu irgendwelchen Sitzungen. So kennt man die
gar nicht.
 Vielleicht waren sie ein wenig verwirrt von der Meldung, die bei Radio
Vatikan in dieser Woche lief. Danach planen christliche Missionare trotz
eines Verbots der chinesischen Regierung, bei den Olympischen Spielen 2008
in Peking aktiv zu werden. Viele christliche Gruppen in westlichen Ländern
sähen in den Olympischen Spiele eine einzigartige Gelegenheit, das
Evangelium in einem kommunistischen Land zu verbreiten. Das ist schon
aufregend!
Gestern auf dem Stuttgarter Schlossplatz war eine grosse Demo (siehe
Bild). Es waren aber keine Missionare - und auch überhaupt keine Chinesen. |