Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (11. März 2007)
  

  Es muss hier noch einmal über den internationalen Frauentag gesprochen werden, der gerade vier Tage zurück liegt. Nun könnte man meinen, es gebe diesem Thema nichts mehr hinzuzufügen. Schliesslich hat fast jeder unserer Leser sicherlich ein- oder zweimal Kontakt zu einer Frau gehabt. Einige können sogar glaubhaft versichern, dass sie etwas von Frauen verstehen. Auch unsere Wissenschaftsredaktion hat immer wieder Frauen im Labor untersucht und mit Männchen verglichen. Diese wirkten zu Beginn der Untersuchung oft wie aufgeblasen, waren aber nach wenigen Tagen kaum noch zu sehen. Die Weibchen zeigten dagegen eine emotional aufgeladene Nervösität, brachen unentwegt ihre Körperblockaden therapeutisch auf.

  Unsere Redaktion
gilt als eine der weiblichsten weltweit. Seit nach dem Krieg die ersten Trümmerfrauen eingestellt wurden, achten wir auf eine warmherzige und körperbewusste Nachrichtenauswahl, die dem Gebot des Gender Mainstreaming gehorcht, also der bewussten Unterhöhlung männlicher Domänen wie Kriegs- und Motorjournalismus durch Frauen. Bereits vor Jahren hat man in der Redaktion einen Intrigenraum eingerichtet, kleinere Schönheitoperationen können in der hauseigenen Druckerei erledigt werden.

  Allerdings stellen wir seit einigen Jahren fest, dass bei den
meisten untersuchten Männchen Zweifel an der Geschlechtszugehörigkeit bestehen. Sie spielen Federball, tauschen sich offen und warmherzig aus, entwickeln ein weitreichendes Verantwortungsgefühl für die Schuhe und Fingernägel ihrer Mitmenschen und essen Salat aus Tupperdosen. Es sind also in Wirklichkeit Weibchen.


  
  Die Redaktionskonferenzen haben deshalb einen
eigentümlichen Charakter angenommen. Zunächst suchen alle Anwesenden den Tempel im eigenen Körper, lassen sich vom trägen Fluss zur eigenen Weiblichkeit hintragen und versuchen durch Achtsamkeit und sinnliche Selbstbejahung ihren eigenen Körper bewusst anzunehmen.

  
Wenn Sie, liebe Leser/innen sich ihres Geschlechts also nicht mehr sicher sind, nehmen Sie diese Zeilen und lassen Sie die von ihnen ausgehende Energie sanft den Körper hinabfliessen. Entdecken Sie die innere Königin oder blättern Sie rasch zum Motorteil weiter.
 

 

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