Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (14. Januar 2007)
  

  Wer Öl hat, belegt in Luxushotels immer ganze Etagen, lässt Luxusautos unbenutzt in der Garage vergammeln und kauft sich Fussballclubs wie andere Leute Salatköpfe. Wer kein Öl hat, steht blöd da. So wie diese Woche Europas Politiker, die ungläubig in die Öffnung der Ölleitung Druschba (Freundschaft) (siehe Bild) hineinstarrten, aus dem kein Schwall des schwarzen Goldes, sondern nur ein paar Tropfen quollen. Man leuchtete mit Taschenlampen hinein, schrie und brachte sogar eine Toilettensaugglocke zum Einsatz, um der vermeintlichen Verstopfung Herr zu werden. Ohne Erfolg. Am anderen Ende hörte man nur ein undeutliches Geschrei auf Russisch, in dem das Wort Druschba aber nicht vorkam. Was nun? Schreckenszenarien breiteten sich aus: Autos ohne Sprit, Salate ohne Öl, Wellnesszentren ohne glitschige Massagen.



  Dabei gibt es ja in Deutschland eine alte Tradition zur Herstellung von synthetischen Öl. Synthetisches Öl kann jeder zu Hause herstellen, der die Fischer-Tropsch-Synthese beherrscht. Die funktioniert aber nur bei einer Temperatur von 200 bis 350 Grad. Im Versuchsofen unserer Wissenschaftsredaktion sind solche Temperaturen natürlich kein Problem. Zu Hause sollte man die Heizung auf 200 Grad stellen - falls die Öl- und Gasversorgung dies zulässt. Schnell die Schutzbrille aufsetzen und die Verflüssigung kann beginnen. Wenn genügend Kunstöl produziert wurde, tankt man den Wagen voll und fährt Richtung Osten - immer entlang der Druschba-Leitung. In der Westukraine dürfte man auf die eine und andere geplatzte Schweissnaht stossen. EInfach warten, bis genügend Öl herausgetropft ist, Kanister vollmachen und wieder nach Hause fahren.
  

 

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