Der
Stier! Er steht in der europäischen Mythologie für Zeugungskraft
und für die allgewaltige Kraft der Drehbewegung des Himmels
(siehe Bild). Im Radsport steht der Stier für die Drehbewegung
des Pedals und für die gewaltige Kraft, die es braucht, ein
Pflaster mit aus Stierhoden gewonnenen Testosteron von den menschlichen
Testikeln wieder abzureissen, ohne dass ein Kontrolleur durch
die Schmerzensschreie hellhörig wird.
So
bekommt der Stier, lange Jahre als harmlos neutrales Sternzeichen
("... zum freundlich-genüsslichen Charakter gesellt
sich ein stabilisierender Faktor ...") verkannt, unversehens
wieder Kulturstatus. Seit Floyd Landis die Konkurrenz zertrümmerte,
reissen sich auch normale Menschen um Präparate auf Stierhodenbasis.
Aber woher nehmen? Viele Metzger verkaufen zwar das eine oder
andere Pärchen. Dabei handelt es sich aber meist um minderwertige
Ware aus Albanien oder Nordkorea. Noch dubioser sind Anbieter,
die halbe oder ganze Stiere auf dem Postweg verschicken. Wer
also sieht, wie sein Nachbar Pakete mit hervorstehenden Hörnern
bekommt, sollte dies seinem Hausmeister melden. Internetnutzer
fallen oft auf Berichte in Männermagazinen herein, die glauben
machen, man könne Stierhoden-Extrakt aus dem Netz herunterladen.
Oft kommen die Dateien zerstückelt an und machen müde statt
forsch.

Unsere
Wissenschaftsredaktion plädiert indes für den verantwortlichen
Umgang mit Dopingmitteln. Viele unserer Kolumnen wären ohne
den Einsatz leistungssteigernder Präparate völlig undenkbar.
Wir veröffentlichen deshalb ein Rezept von Stierhoden (bolitas
de oro), das einen leichten Einstieg in in das natürliche
Doping darstellt: Den Stierhoden seitlich aufschneiden
und mit Paprika füllen. Mit einem halben Zahnstocher verschliessen.
Die Hoden in Balsamicoessig einlegen. Kokusnussmilch über die
Hoden giessen und und das Ganze zwei Tage im Eisfach aufbewahren.
Danach die Hoden halbieren und halb geöffnet servieren. Bitte
nur äusserlich anwenden! Als Beilage empfehlen wir Kartoffelbrei
und Bohnenmus.
Mehr noch: Diejenigen Abonnenten,
die uns seit dem ersten Erscheinungsjahr beziehen (es muss kurz
nach dem Krieg gewesen sein), bekommen ein kostenloses Wissenschaftsredaktions-Testosteron-Pflaster.
Knicken Sie das untere Ende dieser Seite ab und rubbeln Sie
solange darauf herum, bis nur noch Fetzen herumhängen. Pressen
SIe diese dann an eine beliebige Stelle Ihres Körpers. Und jetzt
rein ins pralle Leben! Die B-Probe erhalten Sie in der kommenden
Ausgabe. |