Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble verlangt, eine "No-go-Area" dürfte
es in Deutschland nicht geben! Mit dem, was er da in fast akzentfreiem
Badisch sagt, hat der deutsche Schutzpatron vollkommen recht.
Keine No-go-Area in unserem Land! Papa sagt das auch immer
Die
Tochter will es nicht hören. Sie bestehht auf ihre persönliche
No-go-Area, die hinter ihrer Zimmertüre anfängt. No-go ist ganz
o.k., sagen verständnisvolle Erwachsene. Nicht nur, weil die
Klamotten auf dem Boden die Türe kaum noch freigeben, wagen
sie sich selten in diese Zone. So betrachtet, liebe Eltern,
hat Deutschland ganz viele No-go-Areas, die aber zum Glück abnehmen,
da bekanntlich immer weniger Kinder geboren werden.
Geh-da-nicht-hin-Gebiete,
um nichts anderes handelt es sich ja bei einer No-go-Area, können
täglich wechseln. Weil vieleicht ein böser Bär (siehe Bild)
sehr umtriebig, heute hier und morgen dort ist. Bei Grimms war's
der Wolf, bei Herrn Schäuble vieleicht das Bügelzimmer der Frau.

Von
der Imagepflege einer No-go-Area kann man unter Umständen über
Jahrtausende hinweg gut leben. Die Kirche zum Beispiel, indem
sie ihre Hölle kompromisslos als No-go-Area stigmmatisierte.
So waren immer viele Menschen auf der himmlischen Seite. Je
mehr aber die Klimaerwärmung zunimmt, umso mehr verliert die
Hölle an Attraktion.
Die einzigen, die in
Deutschland völlig ohne No-go-Area auskommen, sind die Mitarbeiter
des Bundesnachrichtendienstes. Manchmal sitzt sogar einer in
der Redaktion direkt hier unter dem Schreibtisch ("Hallo
Kollege!"). Er nervt, weil er einem immer und überall hinterher
schleicht. Halt! Ein Geh-da-nicht-hin hat sich der BND-Mensch
selbst auferlegt: Unsere Kantine.
Unsere
Wissenschaftsredaktion hat beim Duden (wo auch sonst) nachgefragt,
wie ein Begriff zum "Unwort des Jahres" wird. Ergebnis
der Recherche: Ein Medium muss einen Politiker nur etwas nachplappern
und dann gaaanz oft wiederholen. No-go-Area, No-go-Area, No-go-Area
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