Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (17. Juli 2005)
  

  Neulich nachmittags schlenderte unsere Wissenschaftredaktion gemächlich durch die Gassen des Fürstentums Monaco und wurde Zeuge bemerkenswerter Szenen: Tausende von Monegassen hatten sich auf dem Ehrenhof des Palastes versammelt, assen und tranken, während Salutschüsse abgefeuert wurden.

  Die Feierlichkeiten aus Anlass der ersten öffentlichen Speichelprobe im Zusammenhang mit den zahlreichen unehelichen Kindern von Thronfolger Albert (Siehe Bild) waren in vollem Gange. Albert , so meldeten die Palastsprecher, wünschte sich einen volksnahen DNA-Test, um sich Gewissheit über die Nachhaltigkeit seiner Amouren zu verschaffen. Das rechneten ihm auch die einfachen Monegassen hoch an. "Es ist keiner, der sich hinter den Mauern des Palastes veschanzt", sagte eine uralte Monegassin. "Vielen der jungen Mütter hat er nach der Niederkunft Blumen geschickt", wusste ein Landsmann.


  Und was die Untertanen alles mitbrachten: Spielzeug, Zahnbürsten, Stofftiere. Alle versehen mit mikroskopischen Spuren jener unzäligen Kinder, die sich in den Hafenanlagen und malerischen Gassen des kleinen Fürstentums tummeln und sich von den Touristen gegen einen kleinen Obulus füttern und küssen lassen.

  Nachdem er mehrere Wattestäbchen abgeschleckt hatte, präsentierte Albert sichtlich gerührt die Ergebnisse der ersten Labortests. Viele Eltern erhielten die ersehnte Nachricht: Vaterschaft nachgewiesen! Erste Überweisungsträger wurden ausgefüllt, Kinder herzlich umarmt, bevor sich ihre Wege zu den Elite-Internaten in aller Welt zerstreuen sollten.

  Genauen Beobachtern fielen nur einige in Leder gekleidete, braun gebrannte Männer auf, die Sätze murmelten wie: "Ein paar hundert Schwalben machen noch keine Sommer." Aber als abends getanzt wurde, waren alle bösen Gerüchte vergessen. Gereicht wurden Spargelhäppchen von Chanel, Champagner aus Badewannen und in Marsala gewälzte Hostessen.

  Albert, dessen  markante Züge man unter hunderten von Versicherungsvertretern nicht bemerken würde, kündigte in seiner Regierungserklärung an, Monaco vom Image eines reinen Steuer- und Glückspielparadieses zu befreien. Das Fürstentum solle in einen Premium-Standort der Biochemie verwndelt werden. "Mit dieser Speichelprobe ist ein erster Schritt getan", rief der Thronfolger unter dem Jubel seiner Untertanen.

  Jetzt noch was ganz anderes: Sind Sie schon mal beim Radfahren an einem windstillen Tag von einer Windbö weggeweht worden? Oder einem Luxuskombi hinten rein gedözt? Das alles ist Jan Ullrich widerfahren. Was steckt dahinter? Könnte es sein, dass er garnicht Rad fahren kann, es einfach nie gelernt hat?! Wir bleiben dran.

 

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