Diese
Woche erreichte uns die Nachricht, dass jeder fünfte Jugendliche
in Deutschland an Entwicklungs- und Verhaltensstörungen leidet.
Dass kann niemanden überraschen, der Jugendliche beim Versuch,
einen Dreiwortsatz zu basteln, belauscht hat oder täglich versucht,
den ausgespuckten Schleimresten auf der Strasse auszuweichen.
Dennoch ist es bisher nicht gelungen, eine verbindliche Klassifikation
für solche Störungen zu entwickeln. Unter anderem werden Aggresivität,
gehemmtes Verhalten, Unreife und sozialisierte Delinquenz
als Kriterien genannt.
Diese Kriterien treffen
aber auf 90 Prozent aller Kinder und 112 Prozent der Erwachsenen
zu. Um den Spreu vom Weizen zu treffen, hilft nur genaues
Beobachten. Unsere Wissenschaftsredaktion hilft: Nicht jedes
Kind, dass Heuschrecken die Beine ausreisst, muss deshalb später
Serienkiller oder Immobilienmakler werden. Zumal Heuschrecken
in deutschen Wohnsiedlungen kaum noch zu finden sind. Brenzlig
wird es erst, wenn das Kind auch Kleinnager und Mitschüler so
behandelt. Dann sollte man über ein Fernsehverbot nachdenken.
Schlägt das Kind seine Spielkameraden ,it Kochlöffeln auf den
Kopf? Dann könnte vielleicht ein tauglicher Bankmanager aus
ihm werden. Vergräbt es seinen Kopf im Sand, um dort stundenlang
auszuharren, wird es vielleicht Politiker. Baut es Sandkuchen,
um sie später grimmassierend in den Backofen zu stellen, wird
es Johann Lafer (Siehe Bild). Dies alles sind ehrenwerte Berufe,
die eine Psychotherapie im Kindesalter nicht rechtfertigen.

Zumal
auch Erwachsene unter Anomalien leiden. Viele sind so gehemmt,
dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als zu drängeln und
zu rempeln, um ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Ihr Sprachvermögen
lässt einfache Entschuldigungen nicht zu. Andere gehen zur Jagd,
kaufen sich auf Kredit Polstermöbelgarnituren oder fahren 60
Kilometer zu einer billigen Tankstelle. Für diese Störungen
sind bisher keine Therapiemöglichkeiten bekannt.
Übrigens
gibt es auch Kinder, die völlig normal sind. Sie beschäftigen
sich mit Näharbeiten, tragen Kniestrümpfe und spielen Blockflöte.
Mit anderen Worten: Sie machen uns alles nach. Bei solchen Kindern
hilft nur eine schnelle Therapie, damit sie sich in die Gesellschaft
einfügen und endlich lernen, auf dem Boden zu spucken. |