Brüssel
singt: Mi sono innamorato di Marina, una ragazza mora
ma carina. So geht es schon die ganze Woche. Erinnern Sie
sich an diesen alten Schlager? Marina, Marina, Marnia. Didadidadidadidaiddadidum!
Für die deutsche Hausfra barg der Song Sehnsüchte, die der Ehemann
zwischen "Sportschau", Schichtarbeit und den abentlichen
Bratkartoffeln nicht befriedigen konnte. Träume von einem kleinen,
wendigen Italiener, einem Halodrio gewiss, aber trotzdem ...
Warum
wir das alles erzählen? Weil der Titel von Rocco Granata stammt.
Und weil uns dieser Name an einen kleinen, wendigen Italiener
erinnert, der auch eine grosse Klappe hat und Rocco heisst.
Brocco Buttiglione möchte gerne EU-Kommisar werden, weil
das ganz gut bezahlt wird und man seine Verwandtschaft mit unterbringen
kann. Rocco verkörpert die Tradition des italienischen Hallodrios
im besten Sinne. Ungefragt macht er den Mund auf, beleidigt
Minderheiten und Frauen und ist dabei streng katholisch. Modern
ausgedrückt "rockt" Rocco Buttgilione das EU-Haus,
dass es nur so kracht. Un giorno la incontrai sola, sola,
il cuore mi batteva mille all*ora. Genau! Der Mann lässt
viele Herzen in Brüssel klopfen. Blutjunge kinderlose Journalistinnen
drängen sich in Roccos Pressekonferenzen und warten darauf,
vom ihm beleidigt zu werden. Aufgeregt notieren sie, wo der
quecksilbrige Italiener seine Hände hat. Meist sind sie unten,
am ... Sie wissen schon.
Nur die unnahbaren
sozialdemokratischen Feministinnen aus Schweden lassen Rocco
ihre Verachtung spüren. Doch der weiss: Nachts, in ihren tristen
Brüsseler Apartments, da träumen sie nicht von der 12. Ergänzungsrichtlinie
zur EU-Agrarsubventionsordnung, sondern von ihm. Von Rocco.
O mia bella mora, non mi devi rovinare, o no no no no no
... Roccos behaarte Brust ist der Acker, auf dem das neue Europa
gedeiht. Blutleerer Laizismus weicht polnischer Marienverehrung
und italienischer Virilität. Basta, mia bella!
Aber
jetzt noch etwas anderes: Vergangene Woche verirrten wir uns
in einen Zeitschriftenkiosk und wurden eines Subjekts ansichtig,
das sich bei näherem Hinsehen als Boris Becker entpuppte.
Er starrte uns vom Titelbild einer riesigen Zeitschrift an,
bleich, mit zwei weissen Tauben auf dem Arm. Innen küsste er
sich selbst, geschminkt als Frau. Ist der Mann endgültig verrückt
geworden? Wenn Sie dazu eine Meinung haben, schreiben Sie uns. |