Oft
sind es die kleinen Gesten, die Freude schenken, gerade an nasskalten
Tagen wie diesen. Einen frisch aufgebrühten Kaffee servieren,
einen Strohstern basteln, einen Liebesbrief formulieren. Doch vielen
bereitet es Schwierigkeiten, ihre Gefühle in Worte zu kleiden.
Eine grosse Boulevardzeitung aber ermuntert im Internet
gehemmte Liebende: "Schreiben Sie den perfekten Liebesbrief!"
Sie können zwischen romantisch, erotisch und frech wählen.
Da aber der Liebesbrief-Automat ein bisschen dumm ist, erkennt er anhand
Ihres Namen allerdings nicht Ihr Geschlecht, und so müssen
Sie sich entscheiden: "Ich bin eine Frau" oder "Ich
bin ein Mann". Dann geht alles schnell: Aus jeweils vier Möglichkeiten
Augenfarbe, Lieblingsschuhe, Lieblingskörperteil und Lieblingsgetränk
auswählen, fertig ist der Text.
Sicherheitshalber sollten Sie den Brief noch einmal kontrollieren
und vom Programm formulierte Sätze wie "In Gedanken küsse
ich Dich, Dein Bein" oder "Für mich bist Du der perfekte
Mann! Eines Tages vieleicht sogar Mutter meiner Kinder" streichen.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, gibt Ihnen das
Liebesbriefprogramm einige wertvolle Tipps: "Wenn Sie fertig
sind, drucken sie Ihren ganz persönlichen Liebesbrief aus,
stecken ihn in einen Umschlag. Und nix wie hin zum Postamt."
Ein Rat: Sie können den Schriftsatz auch in jedem Briefkasten
einwerfen, Sie müssen ihn nicht persönlich am Schalter
abgeben. Aber vieleicht
lassen Sie's auch. Oft
sind es ja die kleinen Gesten, die Kummer verhindern.
Drücken Sie Ihre Zuneigung lieber durch einen Weihnachtsmarktbesuch aus. Hier können Sie nur wenig falsch
machen. Lassen Sie sich von anderen Besuchern treiben. Vorbei an
Nussknackern und Räuchermännchen aus dem Osten unseres
Vaterlandes, an Pfannenverkäufern und Minderjährigen,
die auf Ihren Instrumenten Weihnachtslieder zugrunde richten, hin
zu den Stätten des Wohlgeruchs. Wählen Sie das klassische
Gedeck: Thüringer und
Glühwein. Spendieren Sie hinterher noch einen kandierten
Apfel. Lassen Sie ihn nicht wieder auf die Jacke Ihres Partners
fallen. Denn oft sind es die kleinen Gesten, die Freude schenken. |