Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (12.Oktober 2003)
 

  Diese Woche war es wieder so weit: Nobelpreise in Fächern, die wir schon als Kinder gehasst haben, wurden übergeben. Die Preisträger: Professor Peter Agre, der entdeckte, dass Zellen spezielle Gänge besitzen, die nur für Wasser durchlässig sind. Roderick MacKinnon beschäftigte sich mit Ionenkanälen und entdeckte, dass Skorpiongift den Ionenfluss verhindert. Geladene Teilchen können nicht mehr passieren.
  
Die Wissenschaftsredaktion stellt fest für unsere Leser die wichtigsten Versuche nach. In die Wasserreste zwischen den ungewaschenen Tellern uunserer Kücke warfen wir Teilchen mit Schokoladen- oder Puddingfüllung. Zunächst geschah nichts. Erst nach Tagen zeigte sich bei einigen Teilchen ein Farbumschlag zu Olivgrün. Sie konnten sich danach durch Selbstaufblähung aus eigener Kraft bis zur Küchentür fortbewegen. Zugleich breitete sich ein markanter Geruch in der Redaktion aus, den wir noch nicht deuten können. Wir untersuchen jetzt, ob die Teilchen wieder dem Nahrungskreislauf zugeführt werden können.
  Darüber hinaus testen zwei Mitarbeiter, die unter dem lästigen Ionenfluss leiden und nachts öfter rausmüssen, eine
Fluss-Blockade mit Skorpiongift. Seit Versuchsbeginn haben wir nichts mehr von ihnen gehört.
  Ein Segen für die Medizin ist die Kernspintomografie. Hier kommen Magnete mit Stickstoffkühlung zum Einsatz. Für die Redaktionsversuche wählten wir statt Stickstoff jedoch
Dickstoff aus der Kantine. Schwimmt dieser während des Mittagsessens durch die Speiseröhrenkanal in den Körper, kommt es zu Schwindel und Völlegefühl, weil der Magen nicht supraleidensfähig ist. Wir stützten uns dabei auf die Forschungen von Anthony Legget zur Viskosität. Helium wird suprafluid, indem Isotope Paare bilden. Wir testeten das Isotopen-Paar Kartoffelsalat und Hackfleisch. Und tatsächlich: Im Körper verbinden sie sich zu einer zähen Masse höchster Viskosität! Dem Transport verdorbener Nährungsmittel sind jetzt keine Grenzen mehr gesetzt.

 

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