Dinge, so oder so

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Das Ding der Woche (07. September 2003)
 

  Der Akkuschrauber
   Irgendwann hat jemand die Schraube erfunden. Das ist lange her und war falsch. Denn kurz danach wurde Ikea erfunden, und viele Menschen fingen an, Schrauben in unbescholtene Möbel zu drehen. Diese Menschen hatten an der Handinnenfläche jene vom Griff des Schraubenziehers herrührende charakteristische, schmerzhafte Wunde. Oft fingen die Wunden an zu bluten, wenn die Betreffenden eine Ikea-Filiale betraten, was den Wallfahrtscharakter des schwedischen Möbelhauses noch unterstrich.
   Heute gibt es Akkuschrauber. Das Wort leitet sich vom Verdikt eines französischen Heimwerkers ab, der mit den Worten "J'accuse!" die Massenverstümmelung der Schraubhände anprangerte. Deshalb erfand Hieronymus Bosch den Bosch-Akkuschrauber, der Schrauben überall hineindreht: In Schränke, Mauern, Regale, Hände, Hunde. Die Verletzungen, die dieses Gerät verursacht, lassen alle traditionellen Schraubwunden weit hinter sich.
   Wenn jetzt im Herbst die Menschen in ihre Winterquartiere umziehen, weht aus vielen Wohnungen das Jaulen der Akkuschrauber hinaus. Gefolgt von gellenden Schmerzensschreien.
   Aber niemand prangert das an.

 

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