Dinge, so oder so

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Die Dinge der Woche (06. Juli 2003)
 

  Unsere Dinge-der-Woche-Bild zeigt heute den Europaabgeordneten Martin Schulz. Bisher führte er ein Leben im Stillen. "Seit 1974 ist Martin Schulz Mitglied der SPD", melden die Sozialdemokraten. "Zunächst engagierte er sich bei den Jungsozialisten in Würselen, deren Vorsitz er mehrere Jahre führte, um später weitere Funktionen ins einem Ortsverein bzw. Stadtverband zu übernehmen." Seit 1994 sitzt er im Europaparlament, wo seine Schwerpunkte im Bereich der Innen- und Menschenrechtspolitik liegen.
  Am Mittwoch zerrte
Silvio Berlusconi den unbescholtenen Sozialdemokraten ins Licht der Öffentlichkeit. Berlusconi steht als Ministerpräsident dem schönen Urlaubsland Italien vor, das vermutlich nur noch aus sentimentalen Gründen zu den europäischen Demokratien gezählt wird. Schulz hat es gewagt, die Rechts- und Ausländerpolitik Berlusconis zu kritisieren. Der Ministerpräsident konterte mit dem Angebot, Schulz möge in einem KZ-Film die Rolle des Aufsehers übernehmen.

  Der Vorfall erhellt, dass Berlusconi weder mit dem demokratischen Brauch der freien Meinungsäusserung noch mit den Zuständen in den Konzentrationslagern vertraut ist. Vielleicht siehth die Bundeszentrale für politische Bildung eine Möglichkeit, Informationsbroschüren und Filme zu Thema in den Palazzo Chigi zu senden. Wir empfehlen "Nacht und Nebel" von Alain Resnais und "Schindlers Liste" von Steven Spielberg.
  Ein weitere Italiener sorgt in diesen Tagen für Aufsehen. So war es ausgerechnet der Frankfurter
Pizzabäcker Bagio Montesano, dem ein Anwalt versehentlich die Ermittlungsergebnisse gegen Fernsehmoderator Michel Friedman faxte.
  Wie das alles miteinander zusammenhängt? Vieleicht wissen das die Kollegen von der "Bunten", die haben immer die frischesten Informationen. Jetzt veröffentlichte die Illustrierte Bilder, die Aussenminister
Joschka Fischer mit Plastiktüte und einer jungen Frau zeigte, die nicht die seine ist. Wenn die mal nicht aus Italien stammt.

 

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