Dinge, so oder so

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Die Dinge der Woche (25. Mai 2003)
 

  Der Verkauf von Bananenweizen und anderen Biermischgetränken zieht an, in den Sportabteilungen der Kaufhäuser hängen flotte Badeanzüge, die Drogisten schieben die Tische mit den Sonnenmilchprodukten ganz nach vorne. In Berlin kosten Schlangengurken nur noch 25 Cent: Der Sommer kommt!

  Der Sommer beginnt immer dann, wenn die Fussball-Bundesliga aufhört. Die Profis von Energie Cottbus, des 1. FC Nürnberg und Armenia Bielefeld freuen sich auf spannende Spiele gegen Eintracht Trier und Rot-Weiss Oberhausen, die Spieler der übrigen Vereine kaufens ich vom Urlaubsgeld italienische Sportwagen und Ferienimmobilien in Florida.

  Auch der Grand Prix de la Chanson ist seit heute Nacht gegessen. Heute Morgen kam Ralph Siegel mit kohlrabenschwarzen Ringen unter den Augen und stark angetüttelt von der After-Show-Party in sein Rigaer Hotelzimmer zurück. Deutschland wird ein paar Monate Ruhe vor ihm haben. Leider wird er sich zum nächsten Schlagerwettbewerb in alter Frische zurückmelden.

  Ruhe hätten wir auch gern vor Hartmut Mehdorn. Der Chef der Deutschen Bahn hat sich bereits von zehntausenden Kunden verabschiedet, jetzt auch von zwei Spitzenmanagern. Er aber bleibt bis 2008, denn er hat eine Version: Kundenfreie Züge. Dann kann er endlich die letzten Regionalstrecken kappen. Wer in die Sommerfrische fahren will oder anch Heilbronn und Ludwigshafen, soll halt den Wagen nehmen.

  Mehdorn hält sich eisern, Michael Schanze hingegen ist draussen. Seine Sendung "Kinderquatsch mit Michael" läuft wohl noch bis Oktober, dann sei Feierabend. Schanze könnte sich bei Tony Marshall über eine mögliche Anschlusskarriere informieren. Marshall, der in den Siebzigern mit "Schöne Maid" jeden Partykeller beschallte, soll für Schönheitscreme werben. Gehen davon seine Dauerwellen weg? Leider nein, die Creme bekämpft Falten. Aber dafür gibt es doch Botox! Mit dem Nervengift hat sich auch Deutschlands Grand-Prix-Betrag Lou für Riga fit gespritzt, sie hatte allerdings als quiekender Dragoner inmitten der unzähligen spärlich bekleideten Hüpfdohlen keinerlei Chancen.

  Mehr zu Botox später bei Bärbel Schäfer, die im November "Wellness TV" moderieren soll. Damit kommt die ARD wie immer zu spät. Erstens ist der Sommer im Oktober bereits vorbei und die Menschen futtern sich ordentlich Winterspeck an. Zweitens nervt bereits "Fit for Fun TV" auf Vox, wo Sport bloss von Menschen mit Konfektionsgrösse 36 getrieben werden darf. Das ist nur mit Bananenweizen zu ertragen.

 

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