"Äh, Tschuldigung! Wir haben uns
verfahren. Wir suchen die
Al-Hussein-Fabrik für Faustfeuerwaffen und und Milzbrandinkubatoren."
- "Ist nicht schwer zu finden. Sie folgen der Hussein-Alle
bis zum Saddam-Square. Biegen sie dort in die Strasse unseres geliebten
Führers ein, und passen sie auf, dass sie nicht in der Udai-Sackgasse
landen. Am Platz des amerikanischen Satans sehen sie auch schon
den Eingang der Fabrik. Aber das sage ich ihnen gleich: Wir produzieren
dort nur Milch." - "Milch? Verdammt, das ist schon die
23. Milchfabrik, die wir hier inspizieren. Was machen sie mit dem
ganzen Zeug?" - "Wir trinken sie und produzieren lokale
Spezialitäten wie Milchbrand." - "Milchbrand, was
ist das denn?" - "Schmeckt so ähnlich wie Jogurt,
brennt aber hinterher ein bisschen, he, he." - "Ach so.
Na ja, andere Länder, andere Sitten."
Wir wurden soeben
Zeugen des jüngsten Einsatzes von UN-Waffeninspekteuren im
Irak. Erste Erkenntnis:
Das Land ist übersät mit Milchfabriken. Die EU hat bereits
Experten entsandt, die das Regime in der Frage von Quotierungen
beraten. Zweite Erkenntnis: Man hätte doch ein, zwei Strassenkarten
einpacken sollen.
Milch ist ja ein gesundes und vollwertiges Nahrungsmittel.
Jürgen W. Möllemann
wusste das nicht. Immerhin:
Er beherzigte den Rat, dass man auf langen Flügen viel trinken
soll. Auf dem jüngsten Rückflug von Teneriffa waren es
diverse Gläser Wein, Bier und Underberg. Underberg! Sie kennen
die kleinen braunen Flaschen, zu deren Nebenwirkungen sie ihren
Arzt oder Apotheker besser nicht fragen. Mölli bekannte diese
Woche in einem Interview, er habe früher bei Underberg gejobbt
und dort die Millionen verdient, die er jetzt in Flugblättern
anlegt. Wenn nur nicht die Probleme mit der Speiseröhre wären!
Wir baten verschiedene Ärzte um eine Ferndiagnose. Das Urteil:
Flaschenkrebs! Wenn Underberg über längere Zeit samt der
Flasche geschluckt wird, kann es im Bereich der Speiseröhre
zu Aufstauungen, Sodbrennen und schliesslich zu dem tückischen
Flaschenkrebs kommen.
Aus Angst vor
Ansteckung wollen nun auch seine Freunde in der FDP nicht mehr mit
ihm spielen. Nu sein treuer
Fallschirm Max hält noch zu ihm. Doch Jürgen W. gibt nicht
auf. Trotzig kündigte er an: "Ich kann auch mit anderen
Leuten "Haut den Friedmann" spielen!" Die liberale
Initiative Bagdad habe ihn bereits eingeladen. Der Ortsverband ist
übrigens in der Nähe des Hussein-Heldenfriedhofs. Leicht
zu finden, wenn man hinter der Golfkriegssiegessäule scharf
rechts abbiegt. |