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haben vom Thema Helmut Kohl genug? Wir ja eigentlich auch. Und sicher
auch Angela Merkel. Von Wolfgang Schäuble gar nicht zu reden.
Er sagte in dieser Woche den Satz: "Meine Beziehung zu Kohl
ist beendet, menschlich-persönlich." Je nun, mag man sich
dieserhalb verdutzt fragen, warum reanimiert und reaktiviert man
denn dann die Altlast Kohl ein ums andere Mal?
Der alte Patriarch und seine Partei - eine Endlosgeschichte.
Wär was für 'ne ausgedehnte psychotherapeutische Behandlung.
Wahrscheinlich sogar für beide Seiten. Nun bekommt Helmut Kohl
jedenfalls sogar noch einen eigenen Feiertag. (Wollte die CDU nicht
Abstand gewinnen, Frau Merkel?) Schade bloss, dass der 1. Oktober ein Sonntag ist. Könnten wir doch für die nationale
Sache gleich zweimal blaumachen ...
Aber zurück zu Kohl: Er versteht's eben besser
als seine luschigen Nachfolger, nach wie vor seine ganze Macht auszuspielen.
Richtig tricky, der Alte, mal tut er beleidigt und macht sich rar.
Dann wieder streut er Gerüchte, sät Zwietracht, sammelt
seine Kohorten und hält sie - anders als seine Nachfolger/in
- bei der Fahne. Wenn das so weitergeht, wird der Ehrenwort-Vorsitzende
der CDU nächstes Jahr auch wieder Ehrenvorsitzender sein. Und
übernächstes Jahr vieleicht Kanzlerkandidat?
Beglückwünschen wollen wir von dieser Stelle
aus und ganz ausdrücklich unseren Bundesverteidigungsminister.
Rudolf Scharping wirkte in den letzten Jahren trotz aller
sportlichen Aktivitäten etwas hölzern. Nun, da die LIebe
wieder erwacht ist (zu einer Scheidungsanwältin!), hoffen wir
auf geschmeidigere Auftritte, lustvolle Pressekonfernzen und eine
Landesverteidigung, die verstärkt Kriterien wie Zärtlichkeit,
sinnliches Miteinander und Erotik mit ein bezieht. Erogene Zonen
sind immer noch besser als "Feur-frei"-Zonen, Zonenrandgebiete
oder Todeszonen. |